Kraftplatz 4: Pfarrkirche Hl. Maria und Pankratz
5431 Kuchl, Markt
Die Pfarrkirche Hl. Maria und Pankraz ist eine dreischiffige spätgotische Staffelkirche mit einem Westturm und ist von einem Friedhof umgeben. Nach einem Brand im 13. Jahrhundert wurde die Kirche auf zwei romanischen Vorgängerbauten errichtet, wie Grabungen aus dem Jahr 1977 beweisen.
Die Marmorkanzel stammt aus dem Jahr 1520 und trägt am Kanzelkorb die Reliefs des Hl. Johannes des Evangelisten, Maria mit dem Kind und den Hl. Matthäus. Die Säule mit Diamantquaderung steht auf einem Kraftplatz. Zusätzlich wurde die Kanzel nach einem Platz der Beredsamkeit ausgerichtet, der die Redefähigkeit des Predigers steigert. Die Kombination Kraftplatz und Platz der Beredsamkeit ist bei einer Kanzel sehr selten zu finden.
Vor dem rechten Seitenaltar steht ein spätgotischer achteckiger Taufstein aus rotem Marmor. Der Deckel mit Reliefs zeigt Szenen aus dem Alten und Neuen Testament und wurde 1955 von Jakob Adlhart hergestellt.
Am Standort des Taufsteins gibt es keinen natürlichen Kraftplatz. Trotzdem behalf man sich damit, dass man den Deckel des Taufsteins mit einem „künstlichen Kraftplatz" versah. Das bedeutet, dass man ein kleines Stück Wachs, Stein oder eine Wasserprobe in einem kleinen Behälter, das man auf einen anderen Kraftplatz gelegt hatte, in die Abdeckung eingebaut hat. Diese Methode wurde auch von der katholischen Kirche angewendet, um die unzähligen Reliquien herzustellen.
In Ermangelung eines natürlichen Kraftplatzes wollte man durch die Herstellung eines künstlichen Kraftplatzes dem kleinen Erdenbürger bei der Taufe möglichst viel Energie auf seinem neuen Lebensweg mitgeben.